Chronik des Lucherberger Carneval Club
1980 e.v. Lukkebömmelte Lü
von Dieter Weinberger
Teil 2: 1991 bis 2002
Im 18. Oktober 1991 feierte man das erste närrische Jubiläum unter reger Anteilnahme der Bevölkerung und unter Schirmherrschaft von Dr. Rickes (Rheinbraun) in der Turnhalle. Zahlreiche Abordnungen von Dorf- und Karnevalsvereinen kamen zur Gratulation. Auch der rheinische Abend am folgenden Abend wurde ein voller Erfolg. Höhepunkt im Programm waren die Original Eschweiler Fanfaren Trompeter.
1991 tanzten drei verschiedene Kindertanzgruppen, Tanja Imdahl und Tanja Goede tanzten als Mariechen. Die organisierte Jugendarbeit seit 1989 und die neue Präsenz in der Turnhalle führten zu stark steigenden Mitgliederzahlen. Nach Sitzung und Festkommers im November 1991 wies die Kasse erstmals in der Geschichte des LCC ein beträchtliches Plus aus und der Vorstand plante hoffnungsvoll die Zukunft.
Natürlich hatten wir nun genug Platz, um einen richtigen Elferrat zu präsentieren. Schnell fanden sich genügend Kandidaten, und die zusätzlichen Plätze neben Präsident Herman Burlet zu besetzen.
Bei einer Schneiderin wurden maßgeschneiderte rote Jacken in Auftrag gegeben, mehrfach wurden die Ratsmitglieder genau vermessen. Erst bei der Auslieferung kurz vor der Sitzung stellte man fest, dass die Schneiderin alle Jacken wohl nach den Maßen von Karl Jansen gefertigt hatte und der eine oder andere im Elferrat sah doch recht merkwürdig gekleidet aus.
Anfang der 90er lag der LCC voll im Trend Die Sitzungen waren ausverkauft, mit Roswitha Houben, Karl Jansen, Petra Kreutz, Dieter Glasmacher, den Moonlights und den vielen Kindertanzgruppen konnten zahlreiche Programmpunkte aus den eigenen Reihen präsentiert werden. Selbst der Kirchenchor hatte es nach langen Jahren endlich geschafft, eine „öffentliche“ Probe auf der Kappensitzung zu organisieren.
1992 lautete das Motto „wat kütt, dat kütt, mir fiere Fastelovend“. Erstmalig wurde eine Kindersitzung durchgeführt. Die Bälle wurden nach wie vor in der Sportschänke abgehalten.
Mittlerweile hatte sich auch eine Musikgruppe als Untergruppe der KG gegründet. Gottfried Marx und Heinz Nussbaum hatten das „Trompetenecho“ aus der Taufe gehoben. Dieter Weinberger und Karl Jansen gehörten neben einigen andern zu den Aktiven.
Anfang der 90er lag der LCC voll im Trend. Die Mitgliederzahlen stiegen,die Sitzungen waren ausverkauft, die Umzüge waren ein voller Erfolg.
Doch dann, am 28.10.1992 eine für uns alle unfaßbare bachricht. Karl Jansen starb an den FOlgen eines Herzinfarktes. Wie sollte es weitergehen? Karl hatte sich voll und ganz für die KG eingesetzt. Man wußte nicht, wer die KG weiterführen sollte.
Petra Kreutz führte als 2. Vorsitzende die KG durch diese schwere Zeit, bis am 31.3.1993 Jürgen Nimtsch zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde.
Das Leben ging weiter und Jürgen steht bis heute als 1.Vorsitzender an der Spitze des Vereins.
1993 hieß das Motto: Ob Berg, ob tal, der Lcc ist überall. Neben der großen Sitzung wurde die Kindersitzung, Samstag und SOnntag die Tanzbälle und dDienstag der Umzug organisiert.
Mittlerweile konnte man mit dem Trompetenecho einen weiteren Programmpunkt präsentieren.
1993 wurde die IG Kirmes gegründet. Unter Mitwirkung vom LCC, dem FC, der Maigesellschaft, der Feuerwehr und dem Vogelzuchtverein sollte mit diesem Gremium die Kirmes wieder auf Vordermann gebracht werden.
Bis 2008 war der LCC in dieser IG vetreten. Leider schaffte es auch diese Vereinigung nicht, die Kirmes wieder zu einem Höhepunkt im Dorfleben zu machen.
AB 1993 führten wir mehrere Oldie- Nights durch. Unter Leitung der DJ’s Bobo und Charly rockten wir Musik der 60er und 70er Jahre.
1995 baute der neue Besitzer die Sportschänke zu Restaurant um und die Tanzbälle wurden in die Turnhalle verlegt.
Nach wie vor sorgten Haussammlungen für die Finanzierung des Wurfmaterials beim Umzug.
Die Session 1996/97 stang ganz im zeichen von Prinz Dieter I. (Glasmacher).Unter dem Motto „ene Droom wit wohr, mir han ene Prenz des Johr“ erfüllte Dieter sich und der KG diesen Wunschtraum.
Ein entsprechendes Rahmenprogramm mit Inthronisation und Prinzenbiwak rundeten das damalige Programm ab. Auch im Umzug war Dieter mit einem eigenen Wagen vetreten.
Für die Verantwortlichen war eine Session mit Prinz Neuland und vieles musste improvisiert werden.
Doch allen war klar: Dieter sollte nicht der letzte Prinz bleiben, aber es soll etwas Besonderes in Lucherberg sein. Nicht jedes Jahr soll jemand gekürt werden.
1998 wurde letztmalig ein Tanzball und eine Oldiedisco organisiert, da dass Interesse stark nachgelassen hatte.
Bedingt durch den Führungswechsel in der Jugendabteilung konnte Ende der 90er nur noch eine Kindertanzgruppe präsentiert werden.
Auch auf den mit viel Arbeit selbst gebauten Motivwagen wurde verzichtet. Die Wagenbauer waren in die Jahre gekommen und konnten nicht mehr stundenlang in der kalten Scheune bauen und malen, der Rest der Truppe verbrachte zu viele Stunden beim Hallenumbau und als Thekenhilfe.
Die Moonlights traten 1999 letzmalig in Stammbesetzung auf. Einige Tänzer beendeten ihre Laufbahn, einige Jüngere machten in anderer Besetzung noch einige Zeit weiter.
Auch unser Sitzungspräsident Herman Burlet musste 1998 passen und aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten.
Es lief also gerade nicht so gut, doch nach jeder Talfahrt geht es auch wieder aufwärts.
Mit Uwe Endrigkeit wurde ein würdiger Nachfolger für Kumpel Herman gefunden. Am 14.2.1998 führte er erstmalig redegewandt und mit viel Schwung durch die Sitzung und sorgte bis 2006 als Präsident für Stimmung.
Außerdem hatte sich unter dem Namen „Stieve Säck“ ein Männerballett gegründet und trat zum ersten Mal 1998 ins Rampenlicht. Bis heute sind die Jungs fester Bestandteil der Sitzung und immer einer der Höhepunkte.
Unter neuer, alter Jugendleitung durch Roswitha Goede konnte auch wieder Nachwuchs motiviert werden. Bald tanzten neben Britta Kreutz als Tanzmariechen wieder vier Kindertanzgruppen verschiedenen Alters.
Es wurde zwar kein eigener Wagen mehr gebaut, aber mit einem geliehenen Wagen machte der Umzug weiter Spaß und nach wie vor wurde unter Leitung vom Trommelchorps Blau-Weiß Lucherberg der Äärzebär verbrannt.
Die Sitzungen erfreuten sich großen Zuspruch und inzwischen verlief der Umbau auch routiniert und professionell. Die Überschüsse wurden in eine eigene Musikanlage, in Vorhänge, Bühnendekoration und sonstige Assecoires investiert, die den Helfern die Arbeit erleichtern und aus der Turnhalle den Lucherberger Gürzenich machen.
Nicht ganz so professionell waren die Plakate von 2001. Durch einen Druckfehler wurde das Motto von 1999/2000: „Jahrtausende kommen und gehen, Fastlovend bleibt immer bestehen“ in nächsten Jahr noch einmal gedruckt.
Die Gemeinde Inden stellte dem Verein gegen eine bezahlbare Miete das ehemalige Jugendheim, ein Raum unter der alten Schule zur Verfügung. Zunächst waren wieder Freiwillige gesucht, die den dunklen Keller in einen brauchbaren Zustand versetzen. Mit neuen Fliesen, neu verputzt und frisch gestrichen entstand nach vielen Arbeitsstunden bald ein Vereinsheim, das für Training und Treffen reichlich genutzt wird.
Inzwischen war selbst die große Halle für das große Interesse etwas eng und der Kartenvorverkauf gestaltete sich abenteuerlich. Der Verkauf begann pünktlich um 10 Uhr und meistens sind bis 10:20 Uhr die meisten Karten verkauft.
Das sprach sich schnell rum, und jedes Jahr wurden Abordnungen der Clubs und Cliquen in aller Herrgottsfrühe zum Anstellen abkommandiert. Wer zuerst kommt, kauft zuerst. Damit die Kaufwilligen bei der Sitzung nicht an Lungenentzündung leiden, schloss Jürgen frühmorgens das Vereinsheim auf, kochte Kaffee, besorgte Brötchen und bei Beginn des Vorverkaufs waren alle in bester Stimmung.
Zunächst begann das „Anstellen“ um sechs, dann um fünf Uhr, in einem Jahr trafen sich die ersten bereits am Vorabend. Bewaffnet mit einem Fässchen Bier hielt man eine Nachtwache ab, um garantiert als Erster Karten zu bekommen.
Leider mussten dann einige am frühen Morgen von ihren Ehefrauen abgelöst werden, das sie sonst den Vorverkauf verschlafen hätten.
Im Jahr 2000 zählte der Verein 142 Mitglieder. Katharina Stoffels löste Britta Kreutz als Tanzmariechen ab und 20 Kinder verteilten sich auf die Tanzgruppen.
2002 lautete das Motto: „2×11 man glaubt es kaum, sind vergangen wie im Traum“. Im Jubiläumsjahr konnte mit Prinz Willibert I. wieder ein Prinz präsentiert werden. Am 1.2. fand der Festkommers statt, und viele Vereine und befreundete Karnevalsgesellschaften kamen zur Gratulation. Bei der Sitzung am 2.2. waren fünf Prorammpunkte „eingekauft“, sechs Punkte konnten aus Lucherberger Reihen gestaltet werden.
2002 ging es dem Verein wieder richtig gut und alle sahen hoffnungsvoll in die Zukunft.