Chronik des Lucherberger Carneval Club
1980 e.v. Lukkebömmelte Lü
von Dieter Weinberger
Teil 3: 2002 bis 2011
2002, als wir das 2×11 jährige Jubiläum feierten hatte der LCC etwa 140 Mitglieder und ca. 20 Kinder wurden in der Jugendabteilung betreut. Seit 2000 war Katharina Stoffels das neue Tanzmariechen der KG und bei den Moonlights tanzten so um die 10 jungen Damen.
Die Mitgliedsbeiträge waren weiter sehr moderat und so hatte eine Familie einen Jahresbeitrag von € 26,00 zu zahlen. Einzelpersonen zahlten damals € 18,50 und für Jugendliche waren € 12,50 im Jahr fällig. Da passte es gut ins Konzept, das wir zum 2. Närrischen Jubiläum einen Kandidaten für Prinz Karneval ohne zu suchen gefunden hatten. Mit Prinz Willibert I (Willibert Houben) konnte der 2. Prinz in der Geschichte des LCC präsentiert werden. Das Jubiläumsmotto hieß dann auch: 2 x 11 man glaubt es kaum, sind vergangen wie im Traum. Damals wie auch heute funktionierte die Zusammenarbeit im Vorstand sehr gut und so konnte man auch entsprechend gestärkt und motiviert die Jubiläumssession angehen. In dieser Session wurden natürlich alle an uns gerichteten Einladungen angenommen und mit Prinz Willibert und seinem Adjutanten Dieter Glasmacher zogen wir durch die Säle und Zelte unserer befreundeter Karnevalsgesellschaften.
2002/2003 war das Motto kurz und bündig: „Dat es eene joode Lade he“ und im Prinzip lief es nicht anders als in den letzten Jahren, also nicht besser und nicht schlechter. Seit zwei Jahren hatten wir in der Person von Marc Weber auch einen Kinderpräsidenten, der dann am Sonntag nach der großen Sitzung durch die Kindersitzung führte. Seit einigen Jahren hatten wir schon freundschaftliche Kontakte zu den Grünen Funken aus Eschweiler. Diese Karnevalisten nahmen auch mehrere Male mit ihrem Gesellschaftswagen an unserem Umzug am Karnevalsdienstag teil. Anfang der 2000-der Jahre hatten wir auch mehrmals eine holländische Brasskapelle mit im Programm. In der Presse stand dann zu lesen, das in Lucherberg Nederlands praten, also holländisch gesprochen wurde. Das beschränkte sich aber in der Regel nur auf den Refrain der Lieder und dann wurde eh nur la la la gesungen. Na ja wenn das niederländisch ist, uns war es egal, Hauptsache war die Stimmung und die war sehr gut.
Die Session 2003/2004 wurde am 29.11.2003 mit einem karnevalistischen Frühschoppen eröffnet. Es ist nicht unbedingt erforderlich, das eine Tollität an der Spitze einer Gesellschaft steht, auch ohne närrische Herrscher werden solche Veranstaltungen mal unter der Bezeichnung Biwak oder eben als karnevalistischer Frühschoppen durchgeführt. Bei dieser Veranstaltung gaben sich im Laufe des Tages 18 Gesellschaften die Klinke in die Hand und sorgten mit ihrem Umsatz dafür, dass der Kassierer mal wieder ein Lächeln auf den Lippen trug. In der Regel bringt dann jede KG einen oder mehrere Programmpunkte mit. Jede Gesellschaft hat dann ca. 15 Minuten Zeit, um sich auf der Bühne zu präsentieren. Seit Jahren bemühen wir uns auch, die an uns gerichteten Einladungen anzunehmen und sind in der Session so ungefähr zehn- bis zwölfmal zu Besuch bei anderen Gesellschaften. Eine Zeitlang hatten wir mit der Sennerin vom Lucherberger See nicht nur zu solchen Anlässen einen Programmpunkt den nicht jeder hat sondern auch auf der Sitzung sorgte Erika Bartsch (ehemals Weinberger) mit ihren Liedern immer für gute Stimmung im Saal. Das damalige Motto lautete: jecke Tön zur Narrenzeit. Am 13.05.2004 fand im Vereinsheim eine Werbeveranstaltung statt. Wären damals noch ein paar Leute mehr da gewesen hätten wir ohne was dafür zu tun noch einige 100 € mehr verdient, so waren es leider nur knapp 400€, war aber trotzdem leicht verdientes Geld und wir hatten wieder einmal mehr einen schmunzelnden Kassierer.
Die Session 2004/2005 stand dann ganz im Zeichen des 1. Dreigestirns des LCC. Für Prinz Günter I (Günter Bausch) Bauer Willi I (Willi Esser)Jungfrau Wernhild I (Werner Salzmann) und Adjutant Karl Schmitz hatte sich für die vier Jungs aus dem Leben ein Kindheitstraum erfüllt. „Mir vier fiere Karneval – denn Jecke jitt et üverall“ so das damalige Motto des Dreigestirns. Zu Ehren des Dreigestirns wurde am 20.04.2004 ein Biwak organisiert an dem ca. 16 auswärtige Gesellschaften teilnahmen Die Proklamation fand an diesem Abend statt und unser Ortsvorsteher Rudi Görke führte die Jungs in ihre Ämter ein und die Traditionskapelle Marsch 5 durfte bei diesem wichtigen gesellschafts poltischem Ereignis natürlich auch nicht fehlen. Am 23.01.2005 wurde Thissens alter Saal nochmals reaktiviert und alles was Rang und Namen hat und eingeladen wurde vom Dreigestirn traf sich dort zum Prinzenfrühstück. Mit Regina Antonow hatten wir jetzt ein zweites Tanzmariechen und mit 2 weiteren Showtanzgruppen war die Jugendabteilung personell sehr gut aufgestellt. Das KG Motto lautete: „Des Johr mem Dreigestirn op Tour – dat ess noch eens Fastgelovend pur“. Natürlich war das Dreigestirn auch beim Umzug am Veilchendienstag mit einem eigenen Wagen vertreten und bei Kaiserwetter war auch dieser Umzug wieder für alle im und am Zug ein Erlebnis. Diese Session war auch leider die letzte für unseren Präsidenten Uwe Endrigkeit. Bei der Jahreshauptversammlung am 07. April wurde dann Günter Bausch zum neuen Präsidenten des LCC gewählt.
25 Jahre sind ja für einen Karnevalsverein eigentlich kein Grund zum Feiern. Trotzdem fand aber am 05. November 2005 im Vereinsheim ein kleiner Empfang statt. Die Vertreter des Lucherberger Ortsvereine und auch einige Vertreter der Verwaltung waren der Einladung gefolgt. Natürlich waren auch etliche Vereinsmitglieder an diesem Abend anwesend und in geselliger Runde wurde dieses unrunde Jubiläum entsprechend gefeiert.
Für die Session 2005/2006 luden wir erstmalig die politische Prominenz und auch einige befreundete Gesellschaften zur Kappensitzung ein. Aufgrund der Zusagen dieses Personenkreises war und ist dann die Halle auch heute noch optisch voll und alle Plätze sind besetzt. Der Run auf die Karten wie noch vor einigen Jahren ist vorbei und zum Vorverkauf, meistens vier Wochen vor Beginn der Sitzung, kommen ca. 10 Personen ins Vereinsheim und kaufen dann so um die 100 Karten. Seit Einführung des € kostet und das bis heute die Eintrittskarte immer noch nur 10,- €!! Die Veranstaltungen für diese Session standen unter dem Motto: „ Der See kütt weg – mir blieve jeck Unsere Orden werden in Insider Kreisen Reiseorden (weil sie klein sind und in jede Hosentasche passen) genannt, in den letzten Jahren ist immer ein Motiv aus dem Dorf verarbeitet worden. Mal die Kirche, mal der Wasserturm oder auch die ehemalige AVIA Tankstelle. Diese Ordensgestaltung wollen wir auch so lange uns die Motive nicht ausgehen beibehalten.
2006/2007 hatten wir das Motto etwas politischer gestaltet: Wenn mier ooch keene Prinz hann – dofür kriejje mier ävver ne Indemann. Der Indemann ist mittlerweile seit einiger Zeit fertig und ist natürlich zwischenzeitlich schon als Motiv für den Orden verwendet worden. Nach wie vor werden neben der Kappensitzung die Kindersitzung und der Umzug mit anschließendem Kehraus in der Halle organisiert. Beim Umzug beteiligen sich auch schon seit Jahren die gleichen Gruppen. Konnten wir anfangs der neunziger noch ca. 14 teilnehmende Gruppen zählen so hat sich die Anzahl doch mittlerweile bei 6-7 Fußgruppen und 1-2 Wagen eingependelt. Aber in jedem Jahr lässt sich jede Gruppe was neues einfallen und auch der vom Spielmannszug Blau-Weiß hergestellte Äärzebär wird am Ende des Zuges mehr oder weniger Feierlich vor der Turnhalle verbrannt. Die jedes Jahr im Januar/Februar stattfindende Haussammlung sichert schon seit Jahren die Finanzierung des Wurfmaterials. In der Regel werden von der Bevölkerung so zwischen 800,- und 900,- € gespendet.
Das Motto 2007/2008 hatte indirekt auch wieder mit dem Indemann zu tun, es lautete:“ Tanken konnte man hier früher schon – jetzt warten wir auf den Touristenstrom“. In dieser Session wurde zusätzlich zu den bekannten Terminen eine Veranstaltung für die älteren Mitbürger ins Programm aufgenommen. Hierbei wurde es dann weniger laut und ohne Qualm alles etwas ruhiger angegangen. Der Eintritt ist und war frei und unserer Bitte um Kuchenspenden kamen auch genügend Hobby-Bäcker und Freizeit Konditoren nach sodass eine reichhaltige Cafeteria angeboten werden konnte.
Die Mottosuche gestaltete sich auch immer schwieriger, es wurde keins gefunden und so starteten wir ohne Motto in die Session 2008/2009. Die Seniorenveranstaltung im letzten Jahr sollte keine Eintagsfliege sein und so stand sie auch in dieser Session wieder auf dem Veranstaltungskalender. Neben den eigenen Kräften und dem Männerballett mussten und müssen noch immer 4 – 5 Programmpunkte eingekauft werden. Diese Künstler sind aber meist nur regional bekannte Größen, für die aus Funk und Fernsehen bekannten Karnevalisten reicht das Geld bei weitem nicht aus. Dank einer großzügigen Spende der Entwicklungsgesellschaft Indeland GmbH konnten für die Aktiven der KG rechtzeitig vor Beginn der Session Wetterjacken angeschafft werden.
Mottolos ging es auch in die Session, 2009/2010. Der Besuch der Kindersitzung war in den letzten Jahren trotz Eintritt frei immer weniger geworden. Mit Spielen und sonstigen Überraschungen bzw. mit Kostümprämierung sollte diese Veranstaltung etwas aufgewertet werden. Trotz dieser neuen Ideen kamen aber nicht mehr Besucher als vorher. In dieser Session beendete auch unser langjähriges Tanzmariechen Regina Antonow ihre tänzerische Laufbahn. Vanessa Arlt hat ihre Nachfolge als Mariechen angetreten und tanzt jetzt schon seit einigen Jahren für den LCC. Aufgrund gesundheitlicher Probleme stand uns unser Präsident Günter Bausch nicht für die Moderation der diesjährigen Sitzung zur Verfügung. Jetzt findet mal auf die Schnelle in Lucherberg jemanden, der für solch eine Sache geeignet ist. Aber nach einigen Gesprächen mit diversen Kandidaten sagte Walter Schäfer zu, in diesem Jahr die Sitzung zu leiten. Für ihn bestimmt ein ungewohntes Parkett, aber auf seine ihm eigene Art und Weise hat er die Herausforderung angenommen und eben auf eine etwas andere Art und Weise als bisher bekannt durch die Sitzung geführt. Weiterhin ist auch die Showtanzgruppe Ladylike 100% in der Gesellschaft etabliert. Diese Damenshowtanzgruppe ist nicht nur fester Bestandteil des Programms der Kappensitzung sondern sie begleitet uns auch auf den Ausmärschen und zu den Gastbesuchen bei den befreundeten Gesellschaften.
2010/2011 hielt dann endlich doch der Kölsche Karneval in der Person von King Size Dick Einzug in den Lucherberger Karneval. Er war bestimmt eine Bereicherung für das Programm der Sitzung am 30.01.2011; aber ein Künstler in dieser Preiskategorie war bzw. bleibt die Ausnahme, für so eine kleine Gesellschaft wie die unsere sind solche Karnevalisten einfach zu teuer. Ansonsten verlief alles im grünen Bereich, allerdings mussten wir feststellen, dass auch eine gewisse Art von Kriminalität auch an uns nicht immer vorbei geht. Bei der Jahreshauptversammlung 2011 teilte uns unser Präsident Günter Bausch mit, dass er aufgrund von gesundheitlichen Problemen mit sofortiger Wirkung nicht mehr als Repräsentant der KG zur Verfügung steht. Taucht schon wieder die bange Frage auf: wer moderiert dann die Sitzung nächstes Jahr? Aber bis dahin ist noch viel Zeit und wir werden schon eine Lösung finden.